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Wappen Waechtersbach

Andre Ritzel begrüßte als kommissarischer Ortsvorsteher nicht nur seine Kollegen, darunter den Nachrücker Günter Kistner. Auch Bürgermeister Andreas Weiher und der neu gewählte 1. Stadtrat Oliver Peetz, die noch einige Mitarbeiter aus der Stadtverwaltung mitgebracht hatten, sowie etwa 35 Bürgerinnen und Bürger machten die öffentliche Sitzung zu einer gut besuchten Veranstaltung.

Tagesordnung:

  1. Neuwahl Ortsvorsteher
  2. 650 Jahre Neudorf - Jubiläum, Fest und Ausstellung
  3. Sachstand Dorferneuerungsmaßnahmen
    1. Dalles
    2. Altes Rathaus
    3. Barriere-freier Zugang Kirche
  1. DGH
    1. Nutzung der ehemaligen Gaststätte
    2. Dämmung: Decke und Saal
  1. Konzept Friedhof
  2. Nutzung "Alte Weide"
  3. Verschiedenes


Zunächst stand die Neuwahl des Ortsvorstehers an. Diese war notwendig geworden, weil der bisherige Amtsinhaber aufgrund seiner Wahl zum 1. Stadtrat das Amt aufgeben musste.

Frank Schneider, der dieses Amt von 1997 bis 2006 schon einmal ausgeübt hatte, wurde zur Wahl vorgeschlagen, einstimmig gewählt und nahm die Wahl an. Nach einigen Dankesworten übernahm er direkt die weitere Leitung der Sitzung. Gleich zu Beginn bat er die Anwesenden, sich zu einer Schweigeminute für Gerhard Seitz zu erheben, den kürzlich verstorbenen ehemaligen Ortsvorsteher.

Ortsbeiratssitzung 9.2.2015

Frank Schneider informierte ausführlich darüber, dass Neudorf laut einer Urkunde, die im Hessischen Landesarchiv in Marburg vorliegt, in diesem Jahr 650 Jahre alt wird. Aus diesem Grund wird es am 5./6.9.2015 ein kleines Fest sowie eine Ausstellung historischer Fotos und Urkunden geben. Um die Vorbereitung des Festes wird sich weiterhin Oliver Peetz kümmern, der den bürokratischen Aufwand für Versicherungen, GEMA u.ä. beklagte, der selbst für ein kleines Fest anfällt.

650 Jahre Neudorf Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. informierte darüber, dass an der Vorbereitung der Ausstellung etwa 10 Mitbürger beteiligt sind, die bisher bereits über 3.000 Bilder und Dokumente gesammelt haben. Trotzdem forderte er die Bürger auf, weiteres Material für die Ausstellung zur Verfügung zu stellen; auch Geschichten und Anekdoten sind willkommen.

Die Ausstellung wird aus Tafeln bestehen, die jeweils ein Thema aus der Dorfgeschichte zeigen werden. Für jeden Verein im Ort sind zwei Tafeln reserviert, die von den Vereinen selbständig gestaltet werden sollen. Außerdem hat sich ein Bürger bereit gefunden, ein Modell des Alten Rathauses anzufertigen. Zur Deckung der Kosten werden die ortsansässigen Unternehmen angeschrieben und um eine Spende gebeten. Darüber hinaus sagte Bürgermeister Weiher Unterstützung durch die Stadt zu.


Im Rahmen der Dorferneuerung stehen die Neugestaltung des "Dalles", die Wiederbelebung des Alten Rathauses und der Barriere-freie Zugang zur Kirche an.

  • Bei der Neugestaltung des Dalles kann nur die Gestaltung des Platzes aus Mitteln der Dorferneuerung finanziert werden. Dagegen müssen die notwendigen Straßenbauarbeiten aus dem Budget von hessen mobil kommen. Hier steht leider die Zustimmung von hessen mobil aufgrund der angespannten Haushaltslage noch aus; Bürgermeister Weiher wird sich deswegen mit dem Hessischen Verkehrsministerium in Verbindung setzen.

  • Vom Alten Rathaus und dem dortigen Heimatmuseum gibt es mehr Positives zu berichten: So wurden bereits € 40.000,- an Fördergeldern bewilligt. Mit dem Heimat- und Geschichtsverein Wächtersbach wurde vereinbart, dass dieser in Zukunft mit einer neugegründeten Ortsgruppe in Neudorf für das Rathaus die Trägerschaft übernimmt. Ein Nutzungskonzept wurde erstellt und abgestimmt. Der Innenausbau wird in Eigeninitiative einiger Neudorfer Bürger durchgeführt werden. Allerdings ist absehbar, dass die bisher bewilligten Mittel nicht ausreichen werden, da für eine langfristige Sicherung von Gebäude und Ausstellung u.a. eine Heizung eingebaut werden muss.

  • Auch beim Zugang zur Kirche liegt inzwischen der Bewilligungsbescheid vor. Jetzt sind die beiden Kirchen gefordert, denn sie müssen den Maßnahmen nicht nur zustimmen, sondern auch eigene Mittel bereitstellen; allerdings können die Kirchen ebenfalls Zuschüsse aus der Dorferneuerung beantragen. Der Barriere-freie Anschluss an den Friedhof wiederum ist Sache der Stadt. Trotzdem ist eine Realisierung des Gesamtkonzeptes in 2015 noch realistisch.

Apropos Friedhof: Einigkeit besteht bei allen Beteiligten, dass der derzeitige Zustand des Friedhofs schlecht ist. Um eine Umgestaltung voranzubringen, hat sich Simone Bienossek bereit erklärt, als Friedhofsbeauftragte des Ortsbeirates tätig zu werden und in dieser Funktion zusammen mit der Stadtverwaltung Maßnahmen zu definieren und umzusetzen. Erschwerend kommt hinzu, dass es im alten Teil des Friedhofes Probleme mit hohem Grundwasserstand gibt, die wahrscheinlich ein Bodengutachten und Drainagemaßnahmen erfordern werden.
Die Anregung, auch ein Grabfeld für muslimische Mitbürger zu reservieren, fand in der Versammlung breite Zustimmung.


Seit wenigen Tagen zeichnet sich bezüglich der Nutzung der Gaststätte im Dorfgemeinschaftshaus eine positive Entwicklung ab: Ein junger Bürger aus Neudorf möchte zusammen mit seiner Familie die Gaststätte pachten und voraussichtlich ab 1.4.2015 seine Gäste mit internationaler und türkischer Küche verwöhnen.

Nicht ganz so positiv ist der Zustand des Saales im Dorfgemeinschaftshaus, denn einerseits sind die Heizkosten aufgrund fehlender Dämmung relativ hoch, andererseits sind die Deckenbeleuchtung und die Toiletten in schlechtem Zustand. Hier wurde von Seiten des Ortsbeirats gegenüber der Stadt Handlungsbedarf signalisiert.


Einige Bürger waren vor kurzem sehr verwundert, dass Arbeiter im Bereich der "Alten Weide" Zaunpfosten errichteten. Weder der Ortsbeirat noch die Stadtverwaltung waren informiert. Schließlich stellte sich heraus, dass das Regierungspräsidium Darmstadt und der NaBu als Projekt zum Landschaftsschutz dort die Ansiedlung von Wasserbüffeln plant.

Wasserbueffel kleinDarüber konnte man zwar schon am 11.02.2014 im Gelnhäuser Tageblatt lesen; eine Unterrichtung der Stadt über die Planungen hatte das Regierungspräsidium jedoch vergessen.

Da es offensichtlich viele offene Fragen gibt, soll im Frühjahr ein Ortstermin alle Beteiligten zusammenbringen.

Ortslandwirt Richard Kistner gab zu bedenken, dass es in der "Aale Weid" -wie die Gemarkung im lokalen Sprachgebrauch heißt- eine Reihe bodenbrütender, teilweise seltener Vogelarten gibt, z.B. die Bekassine oder die Schafstelze. Daher sollten die Wasserbüffel frühestens nach Ende der Brutzeit, also etwa im Juli, auf das Gelände gebracht werden.


Ein großes Thema in der letzten Ortsbeiratssitzung war die Ausweitung des Neudorfer Wasserschutzgebietes, die ebenfalls vom Regierungspräsidium Darmstadt geplant war. Bürgermeister Weiher bestätigte, dass die Stadt Wächtersbach sich nach wie vor gegen diese Ausweitung zur Wehr setzt und erreichen konnte, dass das Vorhaben vorläufig gestoppt worden ist.


Nach dem offiziellen Ende der Sitzung hatten die Bürger Gelegenheit, untereinander und auch mit den "Honoratioren" die zahlreichen Themen zu vertiefen. Dass es dabei auch etwas zu trinken gab, war der Freiwilligen Feuerwehr zu verdanken, die sich bereit erklärt hatte, an diesem Abend mit einigen Aktiven die Bewirtung zu übernehmen.